2. August 2018
Mit Zwischenstop nach Öland
Am nächsten Morgen gings nach der üblichen Frühstückszeremonie in die nächsten Etappe. Ziel
war die Insel Öland, deren nördlichen Teil wir vor zwei Jahren schon bereist hatten. Diesmal
wollten wir den Süden erforschen, der auch so einige Highlights verspricht.
Vor der Brücke nach Öland liegt die Stadt Kalmar, und hier empfahl uns Jochens Freund Peter,
unbedingt dem “Blekinge Läns-Museum” einen Besuch abzustatten, das sich überwiegend mit
dem gesunkenen und teilweise gehobenen schwedischen Kriegschiff “Kronan” aus dem 17.
Jahrhundert beschäftigt.
Auch die Kanonendecks hat man im
Museum maßstäblich nachgebildet um
den Besuchern einen Eindruck von der
mühevollen Arbeit der Solaten und
Matrosen zu geben.
Für morgen war eine ausgiebige Radtour geplant - wir begaben uns also beizeiten in die Gemächer
um Kräfte zu sammeln .... schaft gut,
Euer Bienzle...
Hier der Nachbau der Kronan als Modell im
Schnitt.- man sieht die verschiedenen Decks,
von denen 3 mit Kanonen bestückt waren.
Das Wrack der Kronan wurde von dem schwedischen Meeresarchäologen Anders Franzén 1980
wiederentdeckt - er konnte das Schiff am 8. August 1980 vor der Ostküste Ölands in ca. 30 Meter Tiefe
orten. Die Taucher fanden viele Eichenplanken und menschliche Knochen, die weit verstreut auf dem Boden
der Ostsee herumlagen. Der Rumpf des Schiffes war entzweigebrochen, doch ein großer Teil der
Backbordseite erwies sich noch als intakt und liegt bis heute mit der Außenfläche auf dem Meeresgrund.
Schon bald nach der Entdeckung des Wracks begann man mit der archäologischen Untersuchung und der
Konservierung der gefundenen Objekte.
Anschließend unternahmen wir noch einen kleinen Stadtbummel - natürlich mal wieder in
der großen Mittagshitze .... puh haben wir geschwitzt....
Der Hafen von Grönhögen ist sehr
überschaubar ... es herrscht deutlich
mehr Wohnmobil-Verkehr als Boots-
Verkehr
Während einer Seeschlacht bei Öland am 11. Juni 1676 gegen eine vereinigte niederländisch-dänische
Flotte bekam das unter vollen Segeln stehende Schiff Schlagseite, als es während eines riskanten
Wendemanövers von einer Windböe erfasst wurde. Dabei lösten sich wahrscheinlich die Verankerungen
der Kanonen auf einer Seite und es kam zu einer schweren Explosion, vermutlich durch zerborstene
Pulverfässer im Inneren des Schiffes die mit brennenden Lunten in Kontakt geraten waren. Danach
sank die Kronan sehr schnell und nahm den Generaladmiral, den Kapitän sowie 839 Mann der
Besatzung mit in die Tiefe. Nur etwa 40 bis 50 Mann überlebten das Unglück. Der Untergang der
Kronan ging als größtes Schiffsunglück in die Geschichte Schwedens ein...
Die alte Mühle am Ortseingang beherbergte ein nettes
Restaurant / Cafe, dem wir nicht ausweichen konnten ...
Gleich daneben fanden wir einen Trödelladen mit allerlei
hübschen Antiquitäten - zum Glück war der Stauraum im
Womo schon gut ausgefüllt ;-)
Ein durchaus nützliches Fundstück musste dann
aber doch mit ins Gepäck - ein kleiner, uralter
Broteinschiesser zum Backen.
Sowas suchte Anke schon lange, um sich beim
Brotbacken nicht immer die Finger zu verbrennen.
Abgerundet wurde dieser abwechslungsreiche
Tag durch einen schönen Sonnenuntergang bei
inzwischen angenehmen Temperaturen.