Die Tages-Strecke von etwa 150 Km war überschaubar mit ca. 2 Stunden Fahrzeit. Daher blieb genug Zeit für einen Besuch in Kalmar und dessen Blekinge Läns- Museum.
Die Geschichte der “Kronan”
Sie waren nicht nur rein zweckmässig gestaltet, sondern an vielen Stellen noch mit allerlei Verzierungenen und Verschnörkelungen versehen... kleine Kunstwerke also ...
Die größten Kanonen wogen fast 5000 Kg - hier mal der Größenvergleich mit einer ausgewachsenen Giraffe ;-)
Die Kronan war ein schwedisches Segel-Kriegsschiff, das zwischen 1665 und 1672 unter König Karl XI. gebaut wurde. Sie war für den Einsatz in der schwedischen Marine im Schonischen Krieg konstruiert und zählte neben der Vasa zu den größten Segelschiffen des 17. Jahrhunderts. Das Schiff war 54m lang, 13m breit und hatte einen Tiefgang von 6,23m. Die Verdrängung lag bei über 2000 Tonnen. Die Besatzung bestand aus 500 Matrosen und ca. 300 Soldaten. Insgesamt fasste die Kronan 126 Kanonen, die sich auf drei Decks verteilten.
Haupteinkaufstraße Kaggensgatan mit vielen einladenen Cafes, Restaurants und netten Geschäften
Mit Hilfe von primitiven Tauchglocken konnten zwischen 1680 und 1686 insgesamt 60 Kanonen geborgen werden. Danach geriet das Schiff für fast 300 Jahre in Vergessenheit.
Im obersten Stock war noch ein nettes kleines Cafe eingerichtet. Alles im Retro-Stil und Anke war ganz begeistert und hätte am liebsten die Glasvitrinen gleich mitgenommen :-). Jochen verspürte leider keinen Kaffeedurst und so verließen wir das schöne Cafe - ohne einen Kaffee getrunken zu haben :-(
... hm, aber irgendetwas war da schon anders.... ich wusste ja, dass Giraffen Geschichten schreiben aber in Schweden fahren sogar Hunde einen großen LKW... hihihi
Dom von Kalmar
... auch hier wurde etwas für ein Fest aufgebaut. Mitten auf dem schönen Platz stand der riesige LKW mit einem Hebekran....
..
...da es so heiß war, sind wir sehr schnell wieder in unser Womo geflüchtet und haben die Klimaanlage angeschmissen....
Unsere Fahrt ging weiter .... Öland wir kommen ... Wir fuhren gleich Richtung Südzipfel und fanden dort einen schön gelegenen Stellplatz am Hafen des Örtchens Grönhögen. Hier gefiel es uns nach kurzer Eingewöhnungszeit so gut, dass wir 3 Nächte blieben.
Yogi machte gleich den Belastungstest ... sollte ein Kilobrot locker halten :-)
Willkommen
www.bienzle-on-tour.de
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2. August 2018
Mit Zwischenstop nach Öland Am nächsten Morgen gings nach der üblichen Frühstückszeremonie in die nächsten Etappe. Ziel war die Insel Öland, deren nördlichen Teil wir vor zwei Jahren schon bereist hatten. Diesmal wollten wir den Süden erforschen, der auch so einige Highlights verspricht. Vor der Brücke nach Öland liegt die Stadt Kalmar, und hier empfahl uns Jochens Freund Peter, unbedingt dem “Blekinge Läns-Museum” einen Besuch abzustatten, das sich überwiegend mit dem gesunkenen und teilweise gehobenen schwedischen Kriegschiff “Kronan” aus dem 17. Jahrhundert beschäftigt.
Auch die Kanonendecks hat man im Museum maßstäblich nachgebildet um den Besuchern einen Eindruck von der mühevollen Arbeit der Solaten und Matrosen zu geben.
Für morgen war eine ausgiebige Radtour geplant - wir begaben uns also beizeiten in die Gemächer um Kräfte zu sammeln .... schaft gut, Euer Bienzle...
Übersicht folgender Tag voriger Tag
Hier der Nachbau der Kronan als Modell im Schnitt.- man sieht die verschiedenen Decks, von denen 3 mit Kanonen bestückt waren.
Das Wrack der Kronan wurde von dem schwedischen Meeresarchäologen Anders Franzén 1980 wiederentdeckt - er konnte das Schiff am 8. August 1980 vor der Ostküste Ölands in ca. 30 Meter Tiefe orten. Die Taucher fanden viele Eichenplanken und menschliche Knochen, die weit verstreut auf dem Boden der Ostsee herumlagen. Der Rumpf des Schiffes war entzweigebrochen, doch ein großer Teil der Backbordseite erwies sich noch als intakt und liegt bis heute mit der Außenfläche auf dem Meeresgrund. Schon bald nach der Entdeckung des Wracks begann man mit der archäologischen Untersuchung und der Konservierung der gefundenen Objekte.
Anschließend unternahmen wir noch einen kleinen Stadtbummel - natürlich mal wieder in der großen Mittagshitze .... puh haben wir geschwitzt....
Der Hafen von Grönhögen ist sehr überschaubar ... es herrscht deutlich mehr Wohnmobil-Verkehr als Boots- Verkehr
Während einer Seeschlacht bei Öland am 11. Juni 1676 gegen eine vereinigte niederländisch-dänische Flotte bekam das unter vollen Segeln stehende Schiff Schlagseite, als es während eines riskanten Wendemanövers von einer Windböe erfasst wurde. Dabei lösten sich wahrscheinlich die Verankerungen der Kanonen auf einer Seite und es kam zu einer schweren Explosion, vermutlich durch zerborstene Pulverfässer im Inneren des Schiffes die mit brennenden Lunten in Kontakt geraten waren. Danach sank die Kronan sehr schnell und nahm den Generaladmiral, den Kapitän sowie 839 Mann der Besatzung mit in die Tiefe. Nur etwa 40 bis 50 Mann überlebten das Unglück. Der Untergang der Kronan ging als größtes Schiffsunglück in die Geschichte Schwedens ein...
Die alte Mühle am Ortseingang beherbergte ein nettes Restaurant / Cafe, dem wir nicht ausweichen konnten ... Gleich daneben fanden wir einen Trödelladen mit allerlei hübschen Antiquitäten - zum Glück war der Stauraum im Womo schon gut ausgefüllt ;-)
Ein durchaus nützliches Fundstück musste dann aber doch mit ins Gepäck - ein kleiner, uralter Broteinschiesser zum Backen. Sowas suchte Anke schon lange, um sich beim Brotbacken nicht immer die Finger zu verbrennen.
Abgerundet wurde dieser abwechslungsreiche Tag durch einen schönen Sonnenuntergang bei inzwischen angenehmen Temperaturen.