13. August 2013
18.Etappe : Mit der Fähre nach Hirtshals und weiter bis Kolding (285km, 1 Fähre)
Ein letztes “Moin” aus Norwegen ... die Stimmung war gedrückt, eigentlich wollte keiner nach Hause .
Aber die Fähre war gebucht, Anke und Jochen müssen nächste Woche wieder arbeiten.
Hier noch ein paar Bilder der schöneren
Seiten des Platzes
Gegen 11Uhr fuhren wir los - Jochen war
schon hibbelig ... obwohl die Fähre erst
um 13.30Uhr ablegen würde.
Kurz vor 12 ging der Checkin schon los, wir
waren eines der ersten Wohnmobile und
mussten in eine extra Schlange
12.30Uhr kam die FjordCat pünktlich an
und wurde entladen. Es wollte einfach nicht
enden - unvorstellbar wieviele Fahrzeuge
da reinpassen.
Wir wunderten uns, dass die Wohnmobile
zuerst rausfuhren. Der Grund war, dass sie
zum Schluss verladen werden, d.h. sie
mussten rückwärts einparken - schluck !
Es ging dann alles sehr schnell und ein
Einweiser dirigierte uns rückwärts die
Rampe hoch ins Schiff hinein. Die Autos
wurden so dicht geschachtelt, dass man
kaum noch aussteigen konnte.
Erst als wir in der Kabine waren, ließ die
Anspannung nach und wir suchten uns ein
Plätzchen. Irgenwie erinnerte das alles an
ein Passagierflugzeug - auch die engen
Sitze ...
Das wurde aber ziemlich schnell klar, denn nach 5 Minuten “Schleichfahrt” mit
etwa 25km/h gab der Kapitän Gas und das Schiff beschleunigte in kürzester Zeit
auf ca. 70 Stundenkilometer. Aus den beiden Rümpfen des Katamarans schossen
5m hohe Wasserfontänen und der Strahl den die heulenden Turbinen erzeugten,
ließ dieses riesige Schiff übers Wasser rasen. Jeder Technik-Freak bekommt da
feuchte Augen - nicht nur von der Gischt.
Die 4 Dieselmotoren (je 10000PS) treiben Wasserstrahl-Turbinen an,
die das Wasser mit enormem Druck durchpressen.
Die Fjordcat schaffte damit 1998 die Atlantiküberquerung mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 76 km/h ... Weltrekord - Wahnsinn !
Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 89Km/h.
Anke musste uns gut festhalten
- der Fahrtwind war schon
etwas beängstigend ...
Schon nach gut 2 Stunden war
Hirtshals in Sicht und die
Fjordcat musste wieder
rückwärts einparken
Wir konnten das Anlegen durch
die Ladeluke beobachten, denn
unser Womo stand ja fast ganz
vorne
Hier sieht man die Rampe vor
dem Anlegen
Diese Fahrt war wirklich ein Abenteuer und einzigartig - das sollte jeder mal erlebt haben. Wir hatten
zum Glück ruhige See, unsere Nebensitzer erzählten, bei der Hinfahrt seien die “K-Tüten”
ausgegangen, weil fast jeder eine gebraucht hätte ...
Wir fuhren sofort nach dem Entladen weiter und wollten an diesem Tag noch so weit wie möglich durch
Dänemark kommen. Bis nach Hause liegen immerhin noch etwa 1400km vor uns .
Wir schafften es bis Kolding - keine Kurven, keine Berge, keine Tunnel, keine Brücken - einfach nur
fahren...
Auf einem Womo-Stellplatz bei Kolding übernachteten wir recht unspektakulär ....
Guts Nächtle, bis morgen !
Pünktlich um 13.30Uhr liefen wir
aus. Das trübe und regnerische
Wetter erleichterte uns etwas den
Abschied von Norwegen.
Wir fragten uns, wie ein Schiff die
Strecke von 120km in 2h15min.
schaffen sollte ...