Willkommen
9. August 2013
14. Etappe : von Jostedal bis kurz vor Odda (377km, 1 Fähre)
www.bienzle-on-tour.de
Sodele ... heut gings richtig los. Obwohl es fast die ganze Nacht durchgeregnet hatte und immer noch ziemlich durchwachsen aussah, beschlossen wir vollends hochzufahren zur Tourist-Information am Gletscher. Da sah es dann plötzlich gar nicht mehr so schlecht aus, der Himmel riss auf und wir erkundigten uns, wie man mit einer etwas “gehbehinderten Anke” am Besten hoch zum Gletscher kommen könne. Der gesamte Weg wäre zu weit und zu steinig gewesen, aber zum Glück gabs die Möglichkeit, einen Teil der Strecke über den Gletschersee per Boot zurückzulegen.
Das Info-Center hat eine tolle Architektur, und im Inneren könnte man alleine schon einen Tag verbringen um all die Informationen aufzunehmen. Wir machten einen Schnelldurchgang, denn hinten im Tal schien das Wetter besser zu werden.
Von unten aus sieht man am Besten, wie sich der Gletscher in Schlagenlinien zwischen den Bergen windet.
Je näher wir den Eismassen kamen, umso frischer wurde der Wind - wir haben also wieder unsere Norweger-Kollektion angelegt :-)
Natürlich muss ich dem Boots- Kutscher den Weg weisen ... 3 Grad Steuerbord, aber flott !!!
Leider ist der Gletscher ziemlich dreckig - das liegt aber angeblich nicht an den Touristen :-)
Yogi brauchte mal wieder ne “Meditations- Pause” - in Wirklichkeit war er einfach nur geschafft vom Aufstieg ... Vielleicht sollte er doch etwas mehr Sport treiben (Jochen auch ...) .
Beweisfoto : Wir warn da !!! In ein paar Jahren gibts den Gletscher so nicht mehr, denn er schmilzt langsam aber sicher dahin. Stellt euch vor, vor gut 10000 Jahren war ganz Norwegen noch vom Eis bedeckt.
Lasst einfach die Bilder auf euch wirken - selbst mir, einem Bienzle fällt da nix mehr ein ...
Aus einem riesigen Loch unter der Gletscherzunge schossen enorme Wassermassen in den Gletschersee .. uns bließ es fast die Mütze weg :-)
Vor ein paar Wochen hatten hier Heike und Klaus, bewaffnet mit Pickel und Steigeisen den Gletscher bezwungen ... für uns war das etwas zu viel ...
Kläffer Charly musste im Rucksack bleiben - denn er hatte keinen warmen Pulli und keine Pudelmütze wie wir .
Nach diesem Abenteuer fuhern wir weiter mit Ziel Odda. Doch zuvor mussten wir erst mal den längsten Straßentunnel der Welt - 24.5km - bezwingen. Die Tunnel-Einfahrt sieht völlig harmlos aus, aber das Wissen, die nächsten 20 Minuten in dieser Röhre zu verbringen erzeugt schon ein mulmiges Gefühl.
Geschafft - endlich wieder Tageslicht und frische Luft ... Aber wir hatten uns zu früh gefreut - denn plötzlich meldete das Navi eine Sperrung unserer Route. Vor ein paar Tagen war im Gudwangentunnel (bei Bergen) ein schwerer Fahrzeugbrand ausgebrochen mit zahlreichen Verletzten. Deshalb wurde der Tunnel bis 2. September gesperrt.
Für uns bedeutete das einen Umweg von über 100km... Aber wir ließen uns die Laune nicht verderben und genossen die Umleitung. Für Abwechslung sorgten die auf der Straße campierenden Schafe ...
... und die Kühe, die von zwei Teenies per Fahrrad in den Stall getrieben wurden.
Plötzlich streckte uns eine Kuh den Hintern zu und Jochen meinte nur : Trau dich bloß nicht ... !!!
Nach diesem langen und anstrengenden Tag suchten wir uns ein Plätzchen an einem Rastplatz für die kommende Nacht.
Im Sonnenuntergang sahen wir nochmals die AIDA am Horizont verschwinden, die wir vorher am Eidfjord haben liegen sehen. Wir wünschen eine geruhsame Nacht - bis Morgen ihr Süßen !